
Hund allein zu Hause – ab wann, wie lange und wie man es übt
SitzPlatzBlog Für viele neue Hundebesitzer gehört es zu den größten Fragen: Kann mein Hund alleine bleiben? Und wenn ja, ab wann? Wie lange? Und wie
Wenn ein Hund einzieht, verändert sich alles – ein bisschen sofort, ein bisschen nach und nach. Die erste Woche ist dabei etwas ganz Besonderes: Sie ist geprägt von Aufregung, Unsicherheit, Freude, neuen Routinen und oft auch von Überforderung. Nicht nur für dich, sondern auch für deinen Hund.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, was in der ersten Woche wichtig ist, worauf du achten solltest und was du ganz entspannt angehen kannst. Denn niemand muss in den ersten Tagen alles perfekt machen – aber es hilft, gut vorbereitet zu sein.
Der erste Tag sollte vor allem eines sein: ruhig. Egal ob dein Hund ein Welpe oder ein Tierschutzhund ist – er kommt in eine völlig neue Umgebung. Neue Gerüche, neue Menschen, neue Geräusche, andere Tagesabläufe. Das ist viel auf einmal.
Gib deinem Hund Zeit, sich umzuschauen. Zeige ihm, wo sein Schlafplatz ist, wo Wasser und Futter stehen, und begleite ihn bei den ersten Erkundungen in der Wohnung oder im Haus. Es ist hilfreich, wenn du dabei gelassen bleibst und nicht gleich zu viel erwartest. Je weniger du forderst, desto mehr Sicherheit kannst du geben. Auch wenn du all deinen Freunden und der ganzen Familie dein neues Familienmitglied vorstellen möchtest – verzichte in der ersten Woche darauf. Dein Hund soll dich und diejenigen kennenlernen, die jeden Tag mit ihm verbringen.
Viele Hunde, besonders Welpen oder Hunde aus dem Tierschutz, profitieren in der ersten Woche von einem klaren Tagesablauf. Feste Zeiten für Gassi, Futter, Ruhe und gemeinsames Spielen helfen dabei, Vertrauen aufzubauen. Je vorhersehbarer der Tag ist, desto besser kann sich dein Hund orientieren.
Achte darauf, dass dein Hund nicht zu vielen neuen Reizen ausgesetzt wird. Große Besuchsrunden, überfüllte Hundewiesen oder laute Orte solltest du in den ersten Tagen vermeiden. Dein Hund braucht jetzt vor allem eins: eine stabile Bezugsperson, die ihm Orientierung gibt.
Die ersten Spaziergänge sind für viele Hundehalter aufregend. Vielleicht zieht der Hund an der Leine, bleibt stehen, schnüffelt an jeder Ecke oder wirkt unsicher. Das ist normal. Am besten gehst du ruhige Strecken in einer reizarmen Umgebung. Die Gassizeiten können kurz sein – besonders bei Welpen. Es geht anfangs mehr um das gemeinsame Unterwegssein als um Bewegung oder Erziehung.
Wenn du einen Welpen hast, rechne damit, dass du anfangs sehr häufig rausmusst – nach dem Schlafen, Fressen, Spielen und oft auch nachts. Das ist anstrengend, aber es wird sich mit der Zeit einspielen. Ein fester Ort zum Lösen draußen hilft deinem Hund dabei, schneller stubenrein zu werden. Dazu gibt es aber einen gesonderten Beitrag.
Idealerweise fütterst du in den ersten Tagen dasselbe Futter, das der Hund aus seiner bisherigen Umgebung kennt. Eine plötzliche Umstellung kann Verdauungsprobleme verursachen. Wenn du das Futter wechseln möchtest, dann schrittweise – über mindestens eine Woche.
Feste Fütterungszeiten geben Struktur. Beobachte, wie gut dein Hund frisst und ob er das Futter gut verträgt. Leckerlis solltest du in der ersten Woche sparsam einsetzen – sie können beim Aufbau von Vertrauen helfen, sollten aber nicht zur Reizüberflutung führen.
Viele neue Hundebesitzer sind unsicher: Soll ich meinen Hund sofort streicheln? Darf er aufs Sofa? Wie viel Nähe ist zu viel?
Die Antwort hängt stark vom Hund ab. Ein schüchterner Tierschutzhund braucht oft mehr Abstand als ein junger Welpe, der von sich aus Körperkontakt sucht. Wichtig ist, dass du beobachtest, wie dein Hund reagiert – und dass du seine Signale respektierst. Nähe entsteht nicht durch Druck, sondern durch Verlässlichkeit. Es reicht oft schon, einfach in seiner Nähe zu sein, ihn freundlich anzusprechen und Ruhe auszustrahlen.
Du merkst schon, alles hat mit Ruhe und Empathie zu tun.
Die erste Nacht ist für viele Hunde schwer. Manche fiepen, andere laufen unruhig umher. Wenn du deinem Hund einen Platz in deiner Nähe anbietest, fühlt er sich sicherer. Ob das im Schlafzimmer oder im Flur ist, entscheidest du selbst – wichtig ist nur, dass er nicht ganz allein sein muss.
Besonders bei Welpen solltest du in den ersten Nächten darauf gefasst sein, dass sie sich melden müssen, weil sie raus müssen. Ein Schlafplatz in der Nähe erleichtert diese Übergangszeit für beide Seiten.
Nicht alles muss sofort perfekt laufen. Es geht in der ersten Woche nicht darum, Sitz und Platz zu üben oder perfekte Leinenführigkeit zu erreichen. Viel wichtiger ist, dass dein Hund dich kennenlernt und sich sicher fühlt. Er muss erst ankommen, bevor er lernen kann.
Auch das Alleinbleiben solltest du nicht zu früh trainieren. In den ersten Tagen sollte dein Hund möglichst nicht allein gelassen werden. Nutze die Zeit, um ihn an deine Nähe, deine Stimme und deinen Tagesablauf zu gewöhnen.
Die erste Woche mit Hund ist emotional, besonders und oft etwas chaotisch. Aber sie ist auch eine große Chance: Du legst jetzt die Grundlage für eine starke Bindung. Mit Ruhe, Geduld und ein wenig Struktur schaffst du einen Rahmen, in dem sich dein Hund sicher fühlt.
Unsere Amber war in der ersten Woche sehr ruhig, fast zurückhaltend. Wir haben ihr Zeit gegeben, sie nicht gedrängt – und genau das war rückblickend der richtige Weg. Heute ist sie ein fröhlicher, selbstbewusster Hund, der sich von Anfang an sicher fühlen durfte.
Wenn du also gerade mitten in dieser ersten Woche steckst: Atme durch. Du machst das gut. Es muss nicht alles sofort funktionieren – aber du legst jetzt die Basis für alles, was kommt.
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