
Sitz und Platz lernen – die ersten Kommandos für deinen Hund
SitzPlatzBlog Wenn ein Hund einzieht, gehören „Sitz“ und „Platz“ oft zu den ersten Kommandos, die man ihm beibringen möchte. Sie gelten als Basis der Hundeerziehung
Wer mit Hund verreist, merkt schnell: Es braucht etwas mehr Planung – aber das bedeutet nicht, dass es kompliziert oder stressig sein muss. Seit wir mit Amber reisen, haben sich unsere Urlaube verändert. Sie sind vielleicht etwas unflexibler geworden, dafür aber auch bewusster.
In diesem Beitrag teile ich, worauf wir bei der Reiseplanung achten, wie wir mit längeren Autofahrten umgehen, warum das Fliegen mit Hund für uns keine Option ist. Du möchtest auch mit deinem Hund reisen? Dann ist dieser Beitrag für dich!
Bevor man eine Unterkunft bucht, lohnt sich ein genauer Blick: Wird der Hund wirklich willkommen geheißen – oder nur „geduldet“? Gibt es Spazierwege in der Nähe? Und wie steht es mit der Umgebung: Ist es eher ruhig oder trubelig?
Auch das eigene Tier sollte man realistisch einschätzen. Nicht jeder Hund kommt gut mit neuen Umgebungen klar, und für sensible Tiere ist ein Ferienhaus oft die bessere Wahl als ein Hotel mit vielen Menschen. Wir überlegen vor jeder Reise, ob Amber die Strecke, das Klima und die Unterkunft gut vertragen wird.
Allerdings ist Amber wirklich unkompliziert und ich habe das Gefühl, dass sie immer glücklich ist, solange sie dabei sein kann. Unser Hund braucht auch nicht viel Platz, sie ist in einem kleinen Hotelzimmer genauso happy wie in einem Ferienhaus. Das musst du mit deinem Hund aber herausfinden, was für euch passt.
Die meisten unserer Reisen unternehmen wir mit dem Auto. Das ist für Amber am einfachsten – sie kennt das Auto, kann in ihrer Box mitfahren und wir können Pausen machen, wann es passt.
→ Transportbox, klappbar, leicht, fürs Auto
Wir versuchen, alle zwei bis drei Stunden einen Stopp einzulegen. Dabei geht es weniger ums „Auspowern“, sondern einfach darum, dass sie sich kurz lösen kann, etwas Wasser bekommt und sich kurz die Beine vertreten kann.
Amber hat mit dem Auto fahren kein Problem, die meiste Zeit liegt sie ruhig und teilweise schläft sie auch.
Die längste Strecke, die wir mit ihr gefahren sind, ist vom Norden Deutschlands nach Italien zum Gardasee. Das war natürlich eine Herausforderung, auch für den Fahrer (danke Marcus!). Wir haben aber tolle Rastplätze gefunden und hatten super Spaziergänge. Amber hat die Fahrt super verkraftet und der Urlaub war wirklich toll.
Das Thema Fliegen mit Hund ist bei uns schnell vom Tisch gewesen. Für kleine Hunde, die mit in die Kabine dürfen, kann das funktionieren – vorausgesetzt, man übt die Tasche vorher, und der Hund ist an Trubel gewöhnt. Für größere Hunde, die in den Frachtraum müssen, ist es deutlich schwieriger. Da Amber zu groß ist für die Kabine, war das für uns keine Option mehr. Wenn wir mit dem Hund reisen, dann nur im Auto.
Wenn du über das Reisen mit Hund, auch mit Flieger nachdenkst, dann möchte ich dir trotzdem ein paar Informationen geben:
Grundsätzlich gilt:
Kleine Hunde bis ca. 8 kg (inkl. Tasche) dürfen bei vielen Airlines in der Kabine mitfliegen – in einer zugelassenen Transporttasche unter dem Sitz. Für manche muss ein extra Sitzplatz gebucht werden und manche erlauben das Mitfliegen nur in der Business-Class und höher.
Größere Hunde müssen in einer IATA-zertifizierten Transportbox im Frachtraum reisen.
Der Frachtraum für Tiere ist temperatur- und druckreguliert – aber nicht immer wohlig warm. Meistens sind die Temperaturen zwischen 10 und 23°. Trotzdem ist es für den Hund eine ungewohnte und mitunter belastende Umgebung: Er hört Geräusche, wird bewegt, ist allein. Hört eventuell andere Hunde jaulen. Je nach Hundetyp kann das besser oder schlechter verkraftet werden. Und du kannst deinen Hund nicht selbst in den Frachtraum bringen. Du gibst ihn am Flughafen ab und siehst ihn erst wieder, wenn du am Zielort angekommen bist.
Wenn du mit deinem Hund reisen möchtest und fliegen musst, solltest du dich frühzeitig informieren und die Reise sehr gezielt vorbereiten:
1. Frühzeitig bei der Airline anfragen
Nicht jede Fluggesellschaft transportiert Hunde, und die Bedingungen unterscheiden sich teils deutlich. Manche Airlines haben ein Platzlimit für Tiere – vor allem in der Kabine.
2. Transportbox rechtzeitig besorgen und trainieren
Die Box muss den IATA-Vorgaben entsprechen (robust, verschließbar, belüftet, mit Näpfen). Wichtig ist:
Dein Hund sollte die Box vor dem Flug über Wochen als Rückzugsort kennenlernen. Sie darf nicht erst am Flughafen zum ersten Mal auftauchen.
3. Tierarztbesuch einplanen
Für viele Länder braucht dein Hund:
gültige Tollwutimpfung
EU-Heimtierausweis
evtl. Gesundheitsbescheinigung
evtl. Parasitenbehandlung (je nach Einreisebestimmung)
Der Tierarzt kann dich auch beraten, ob dein Hund gesundheitlich flugtauglich ist.
4. Ohne Beruhigungsmittel fliegen
Beruhigungsmittel vor dem Flug werden von Tierärzten nicht empfohlen – sie können Kreislauf und Orientierung zusätzlich belasten. Besser ist es, den Hund durch vorheriges Training an Box und Abläufe zu gewöhnen.
5. Direktflug wählen, Umsteigen vermeiden
Je kürzer die Reise und je weniger Stresspunkte (Umladen, Wartezeiten), desto besser. Ein Direktflug minimiert das Risiko für Missverständnisse und Wartezeiten im Frachtraum. Und ja, es gibt auch „Horror-Storys“, dass Hunde verloren gegangen sind, wie manchmal das Gepäck.
Ein Flug kann für bestimmte Hunde sinnvoll sein – etwa bei einem Langzeitaufenthalt im Ausland, bei einem Umzug oder wenn ein seriöser Tierschutztransport organisiert ist.
Weniger geeignet ist das Fliegen:
für sehr ängstliche oder gesundheitlich eingeschränkte Hunde
für kurze Urlaube oder „nur“ eine Woche Ferien
wenn es gute Alternativen per Auto oder Bahn gibt
Nicht jeder Ort ist automatisch hundefreundlich – selbst wenn Hunde erlaubt sind. Viel wichtiger als Werbeaussagen ist die tatsächliche Eignung: Gibt es genügend ruhige Wege zum Spazierengehen? Können Hunde sich draußen aufhalten, eventuell auch ohne Leine? Wie ist die Umgebung?
Hier ein paar Regionen, in denen wir gute Erfahrungen gemacht haben – gerade, wenn man mit Hund etwas mehr Ruhe und Natur sucht:
Eifel
In der Eifel gibt es weite Wälder, Seen, Felder – und vor allem viel Platz. Die Region ist nicht überlaufen und eignet sich gut für Spaziergänge, bei denen der Hund auch mal ohne viele Reize zur Ruhe kommt. Gerade in kleineren Orten ist es entspannt, und man findet viele Wege, die man mit fast niemandem teilen muss.
Allgäu
Das Allgäu bietet nicht nur schöne Landschaften, sondern auch gut ausgebaute Wanderwege. Viele davon sind auch für Hundebesitzer geeignet – vorausgesetzt, man informiert sich vorher, ob Weidevieh unterwegs ist. Insgesamt eine Region, die Natur und gute Infrastruktur verbindet, besonders außerhalb der Ferienzeiten.
Ostsee (z. B. Fischland-Darß-Zingst)
Wer mit Hund gerne ans Wasser fährt, ist an der Ostsee gut aufgehoben. Es gibt ausgewiesene Hundestrände, viele Spazierwege entlang der Küste und je nach Ort auch ruhige Waldstücke in unmittelbarer Nähe. Das flache Gelände ist besonders angenehm für ältere Hunde oder solche, die keine langen Steigungen mögen. Hier findest du mehr Information: Urlaub mit Hund – Fischland-darß-zingst
Österreich
Für Wanderfreunde mit Hund kann Österreich eine tolle Option sein – gerade abseits der großen Tourismusregionen. Almen, kleinere Seen, viele Waldwege. Je nach Region sind Hunde auf Wanderwegen willkommen, an vielen Seen sogar erlaubt. In den Sommermonaten ist allerdings frühzeitige Planung sinnvoll, da nicht jede Unterkunft automatisch haustierfreundlich ist.
Uns hat in den letzten Jahren vor allem eines geholfen: Orte zu wählen, die nicht zu voll sind, in denen Natur gut erreichbar ist und man nicht ständig auf Regeln und Einschränkungen achten muss. Je mehr Raum ein Hund hat, sich zu bewegen und zu entspannen, desto mehr entspannen sich auch die Menschen drumherum.
Statt großer Städte oder „Action-Urlaube“ bevorzugen wir Gegenden, in denen man einfach mal einen langen Spaziergang machen kann, ohne durch Menschenmengen zu laufen. Das macht vieles einfacher – für den Hund, aber auch für uns.
Mittlerweile haben wir eine kleine Pack-Routine beim Reisen mit Hund. Neben dem Futter und den Näpfen packen wir immer eine kleine Reiseapotheke, eine Zeckenzange und eine faltbare Trinkflasche für unterwegs ein. Auch eine Decke, die nach Zuhause riecht, kommt immer mit. Außerdem packen wir immer zusätzlich eine Schleppleine zur normalen, kurzen Leine ein.
→ Faltbare Trinkflasche für unterwegs
Reisen mit Hund bedeutet, sich anzupassen – aber es bedeutet nicht, verzichten zu müssen. Im Gegenteil: Wir erleben Orte bewusster, sind mehr draußen, achten auf Pausen. Und genau das ist oft der Grund, warum uns diese Urlaube besser in Erinnerung bleiben als so manch andere.
Amber braucht keine fünf Sterne. Aber sie merkt, wenn wir entspannt sind und wenn wir auf sie Rücksicht nehmen. Und genau das wollen wir auch in Zukunft beibehalten.
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