
Sitz und Platz lernen – die ersten Kommandos für deinen Hund
SitzPlatzBlog Wenn ein Hund einzieht, gehören „Sitz“ und „Platz“ oft zu den ersten Kommandos, die man ihm beibringen möchte. Sie gelten als Basis der Hundeerziehung
Hunde lieben Wiederholung. Sie brauchen sie sogar. Denn Rituale schaffen Sicherheit – besonders in einer Welt, die aus Sicht deines Hundes oft unvorhersehbar ist.
Wenn du deinem Hund verlässliche Abläufe bietest, gibst du ihm damit mehr als Struktur: Du gibst ihm Ruhe, Orientierung und Vertrauen. Rituale sind dabei keine starren Abläufe, sondern kleine, wiederkehrende Momente, die den Alltag berechenbar und damit entspannter machen.
In diesem Beitrag zeige ich dir, warum Routinen so wichtig sind – und welche Rituale sich in unserem Alltag mit Hund besonders bewährt haben.
Hunde sind Gewohnheitstiere. Sie orientieren sich an Wiederholungen, an festen Abläufen und an unserem Verhalten.
Wenn sie wissen, wann gefüttert wird, wann Gassizeit ist, wann Ruhe einkehrt, reduziert das Stress und Unsicherheit – besonders bei jungen, unsicheren oder aus dem Tierschutz kommenden Hunden. Rituale helfen Hunden dabei, die Welt zu verstehen.
Ein Ritual mit dem Hund muss nicht kompliziert sein. Es ist eine wiederkehrende Handlung, oft mit festem Ablauf, die deinem Hund Orientierung gibt – z. B.:
Ein bestimmter Tonfall oder Wortlaut
Eine feste Uhrzeit oder Reihenfolge
Ein klarer Beginn und Abschluss
Immer wiederkehrend – aber nicht zwanghaft
Eine Routine ist für dich und deinen Hund wichtig. Es nimmt viel Stress aus dem Alltag.
Feste Fütterungszeiten geben Struktur – und können auch Teil einer kleinen Übung sein: Warten vor dem Napf, ein „Okay“ als Freigabe, dann ruhiges Fressen.
Wichtig: Rituale für den Hund rund ums Futter sollten stressfrei ablaufen – nie hektisch oder unter Druck. Ich schicke Amber mit dem Kommando »Körbchen« in ihr Körbchen und dort wartet sie so lange, bis ich ihr Futter angerichtet habe. Mit einem »Okay« lasse ich sie zu ihrem Futter laufen. Wie ich ihr das beigebracht habe, erkläre ich in einem weiteren Beitrag.
Viele Hunde reagieren auf Schlüssel, Schuhe, Leine. Du kannst daraus ein bewusstes Ritual für deinen Hund machen: Leine holen, Sitz an der Tür, ruhiges Anleinen, dann gemeinsam hinausgehen. Keine Hektik, kein wildes Herumspringen – sondern ruhiger Start.
Das hilft besonders bei jungen oder aufgeregten Hunden. Ich bin ehrlich, mit Amber klappt das nicht, wir haben einen sehr engen Eingangsbereich und sie wird sehr nervös, wenn wir um sie herum Schuhe anziehen, Jacken anziehen und es überall klappert. Sie wartet immer im Wohnzimmer, bis wir fertig sind und kommt dann, um sich ihr Geschirr anziehen zu lassen. Das ist für uns völlig in Ordnung, weil es trotzdem ruhig und entspannt ist.
Genau so, solltest du gucken, dass eure Rituale zu euch passen. Und die Routine, die sich entwickelt, für deinen Hund und dich Spaß machen.
Nach dem Heimkommen: keine überschwängliche Begrüßung, sondern erst einmal Ruhe. Ein kurzes, freundliches „Hallo“, dann Raum geben. So lernt dein Hund, dass Heimkommen normal ist – und kein Grund für Aufregung. Dies ist ein Ritual für deinen Hund, das wirklich im Alltag hilft und Ruhe reinbringt.
Wenn du mehr über das Alleine bleiben lesen möchtest, schau mal hier: Alleine zu Hause bleiben trainieren
Wir haben mit Amber ein Abendritual eingeführt: ab ins Körbchen, ein Abendsnack für sie, meistens etwas wo sie etwas länger zu kauen hat. Sie weiß dann: Jetzt ist Ruhezeit. Ich glaube, dies ist das Lieblings-Ritual für unseren Hund.
Empfehlung:
→ Hundesnack für längeren Kauspaß
Amber geht dann meist schon ins Bett, wenn sie fertig ist mit kauen. Auch wenn wir sie kurz vorm Schlafen noch mal in den Garten lassen, wissen wir, dass keine neue Energie abends hochkommt, wenn es dann wirklich ins Bett geht.
Zum Schlafen abends, sagen wir immer zu Amber „Schlaf gut“ und wenn wir zum Schmusen kommen, setzen wir uns erst neben sie und schauen, ob sie kuscheln will. So weiß sie, was sie erwartet und kann entscheiden. Und es gibt noch so viele kleine, sich wiederholende Situationen. Wenn sich die Routine mit dem Hund erstmal so ergibt, ist es schwer zu sagen, was man mit Absicht etabliert hat und was sich einfach eingeschlichen hat. Aber all dies trägt dazu bei, dass sich der Alltag leicht und beständig anfühlt.
Rituale stärken nicht nur Struktur, sondern auch Bindung. Denn dein Hund merkt: Du bist berechenbar. Du reagierst verlässlich. Du gibst Sicherheit. Das ist besonders für Tierschutzhunde oder sehr sensible Hunde entscheidend.
Und auch für dich selbst geben Rituale einen Rhythmus. Sie bringen Ruhe in den Alltag – und machen das Zusammenleben leichter.
Du brauchst keinen durchgetakteten Tagesplan. Aber ein paar feste Rituale können den Unterschied machen – zwischen einem aufgeregten und einem sicheren Hund, zwischen Chaos und Klarheit. Eine Routine ist für jeden Hund eine große Hilfe.
Mit Amber haben sich viele Rituale einfach ergeben. Andere haben wir bewusst eingeführt. Heute geben sie uns beiden Struktur – und oft auch den Moment, den wir beide am meisten genießen: diesen kurzen, ruhigen Blick am Abend. Der sagt: Alles ist gut. Wir wissen, was kommt.
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